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Erhöhte Leberwerte sind das Thema des Klinikgesprächs am kommenden Mittwoch im „Centrum Mensch“ in Gaildorf. Chefarzt Professor Dr. med. Bernhard Braun vom Klinikum Crailsheim referiert.
Leicht erhöhte Leberwerte sind ein häufiger Laborbefund und nicht immer Zeichen einer schweren Krankheit. Trotzdem sollten die Ursachen abgeklärt werden, empfiehlt Chefarzt Dr. Bernhard Braun, denn nur durch eine frühzeitige Diagnose von behandelbaren Erkrankungen lässt sich eine dauerhafte Schädigung der Leber vermeiden. Der Mediziner spricht am kommenden Mittwoch in Gaildorf darüber.
Seit drei Jahren ist Dr. Bernhard Braun am Klinikum Crailsheim als Chefarzt der Gastroenterologie und der Inneren Medizin II tätig. Zweimal pro Woche bietet er eine Sprechstunde an, in der Beschwerden im Bereich des Magen-Darm-Trakts und der mit diesem Trakt verbundenen Organe, wie der Leber, abgeklärt werden. „Ich kann nur empfehlen, auch leicht erhöhte Leberwerte nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und den Ursachen auf den Grund zu gehen“, so Dr. Braun. Denn nur die richtige und frühzeitige Therapie kann Spätfolgen, wie Leberzirrhosen oder Leberkrebs, verhindern.
Erhöhte Leberwerte sind kein seltener Befund in einer Hausarztpraxis. Studien sprechen von etwa jedem fünften Patienten, der erhöhte Werte aufweist. Eine Leberwert-Erhöhung kann viele Ursachen haben. Ein ausführliches Patientengespräch bei der Erstuntersuchung ist darum sehr wichtig. Die Frage nach eingenommenen Medikamenten ist eine der ersten. Hier muss auch an naturheilkundliche Präparate und Nahrungsergänzungsmittel gedacht werden. Fragen nach Alkoholkonsum und Drogenmissbrauch sowie Bluttransfusionen vor 1992 und eine Reise- und Sexualanam nese ergänzen das Bild.
Bei der Frage nach Vorerkrankungen sind vor allem chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes mellitus, Übergewicht und Herzinsuffizienz relevant. Ist die Krankengeschichte erhoben, starten die körperlichen Untersuchungen.
Erfolgreiche Therapien
Im Klinikgespräch in Gaildorf wird der Spezialist auch auf die durch einen Virus verursachten Leberentzündungen eingehen. Gemeint sind die sogenannten Hepatitiden A, B, C, D und E. Alle fünf treten als akute Infektionen in unterschiedlichen Ausprägungen auf. Bei einer Hepatitis B, C oder D kann sich die Entzündung der Leber zu einer chronischen Krankheit entwickeln und zu lebensbedrohlichen Komplikationen, wie Leberzirrhose (Vernarbung der Leber), Leberversagen und -krebs, führen. Wissen über Risikofaktoren, Übertragungsmöglichkeiten und Impfungen könne hier vielem vorbeugen.
In der Therapie der Leberentzündungen tut sich viel. So ist zum Beispiel die Behandlung der Hepatitis C eine wahre Erfolgsgeschichte, heißt es weiter in der Pressemitteilung der Klinik. Nach acht bis zwölf Wochen einer gut verträglichen medikamentösen Behandlung gelten 99 Prozent der Erkrankten als geheilt. „Noch vor zehn Jahren waren das deutlich weniger als geheilt geltende Patienten“, erläutert Dr. Braun. Bei anderen Virus-Hepatitiden ist aber nach wie vor eine lebenslange Behandlung und Überwachung erforderlich.
Info Unter dem Titel „Erhöhte Leberwerte – was tun“ referiert Chefarzt Dr. Bernhard Braun am Mittwoch, 28. November, um 18.30 Uhr im Gaildorfer „Centrum Mensch“. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.
Rundschau Gaildorf / 23.11.2018