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Kernglied der Rettungskette

Klinikgespräch über Erstversorgung, Erstdiagnostik im Klinikum nach einem Unfall

Niemand ist davor gefeit, zu verunglücken. Die Rettungskette läuft meist aufs Klinikum zu, das dann ein Kernglied ist, auf das man sich verlassen kann.

Crailsheim. Beim Klinikgespräch am heutigen Mittwoch um 18.30 Uhr in der Cafeteria erläutert Dr. Stefan Hilger zunächst die Grundelemente der Rettungskette und die Maß­nahmen, die unmittelbar nach Eintreffen eines Verletzten im Klinikum systematisch anlaufen. Das Klinikgespräch wird am Dienstag, 19. Mai, 18.30 Uhr im Spektrum in Blaufelden und am Mittwoch, 25. Mai, 18.30 Uhr im Centrum Mensch in Gaildorf wiederholt. Der Oberarzt der Chirurgie wird beim Klinikgespräch, das Zeit für Fragen offenhält, von seinem Kollegen, Oberarzt Dr. Rinat Klein unterstützt.

„Nach den offiziellen Statistiken verunglücken mehr Menschen im Haushalt tödlich als etwa bei Verkehrsunfällen“, erklärt der erfahrene Notfallmediziner Dr. Hilger. Er ist als Oberarzt der Chirurgie häufig an der Erstversorgung und Erstdiagnose im Klinikum beteiligt. Zunächst sind Ersthelfer und die Profis der Rettungsdienste elementare Glieder der auch hierzulande deutlich verbesserten Rettungskette. Ein Kernglied ist das Klinikum als zertifiziertes lokales Traumazentrum. Im Schockraum stehen bis zu zehn Spezialisten bereit: ein Anästhesist und ein Anästhesiepfleger, ein Unfallchirurg, ein Viszeralchirurg, zwei Assistenzärzte der Chirurgie, zwei Pflegekräfte der internen Notaufnahme sowie gegebenenfalls zwei OP-Pflegekräfte.

Erstversorgung und Erstdiagnostik laufen parallel, um lebensrettende Maßnahmen schnellstmöglich einleiten zu können. Im letzten Jahr wurden 44 Schwerverletzte über den Schockraum aufgenommen, im Jahr 2014 waren es 53. Die Statistik, die das Klinikum als eines von 615 zertifizierten Traumazentren der über 2000 Krankenhäuser in Deutschland führt, bestätigt dem Schockraum-Team beste Arbeit. Gezielt wird hier nach  einem bewährten Schema gearbeitet, um Verletzungen, die zuerst zum Tode führen können, zu definieren und zu versorgen.

Das Augenmerk richtet sich zunächst auf die Atemwege, dann auf den Brustkorb, den Bauch und schließlich die Wirbelsäule. „Die Diagnostik läuft wie ein Uhrwerk“, betont Dr. Stefan Hilger, denn dadurch kann über weiterführende Diagnostik und lebensrettende Maßnahmen schnellstens entschieden werden. Auch kann eine Zweit- und Drittmeinung vom Haller Diakonie-Klinikum oder vom Ludwigsburger Klinikum mit telemedizinischer Unterstützung eingeholt werden.

Natürlich werden Schwerverletzte im Klinikum weiter behandelt. Durch die Mitgliedschaft im Trauma-Netzwerk ist eine Verlegung in eine Spezialklinik jederzeit problemlos möglich. 

HOHENLOHER TAGBLATT / 04.05.2016 / PM

Im Schockraum des Crailsheimer Klinikums werden schwer verletzte Patienten erstversorgt und intensiv untersucht. Oft leitet der chirurgische Oberarzt und Notfallmediziner Dr. Stefan Hilger (rechts) das Erstaufnahmeteam, zu dem aus dem chirurgischen Assistenzarzt-Pool gelegentlich Davit Svanidze hinzugezogen wird.
Foto: Knut Siewert
Im Schockraum des Crailsheimer Klinikums werden schwer verletzte Patienten erstversorgt und intensiv untersucht. Oft leitet der chirurgische Oberarzt und Notfallmediziner Dr. Stefan Hilger (rechts) das Erstaufnahmeteam, zu dem aus dem chirurgischen Assistenzarzt-Pool gelegentlich Davit Svanidze hinzugezogen wird.
Foto: Knut Siewert