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Um "Dünndarmerkrankungen und Diagnose" geht es beim Klinikgespräch heute im "Spektrum" in Blaufelden. Referent ist der Chefarzt und Internist Dr. Bernhard Braun vom Crailsheimer Klinikum.
Der Dünndarm ist etwa vier bis fünf Meter lang und schließt sich direkt an den Magen an. Er lässt sich in drei Abschnitte unterteilen: den Zwölffingerdarm, den Leerdarm und den Krummdarm. Vom Magen gelangt der Speisebrei in den Dünndarm, wo die Nahrung verdaut und aufgeschlossen wird. Enzyme helfen dabei, Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette und Vitamine in ihre einzelnen Bestandteile zu zerlegen.
Bei der Verdauung der Fette helfen außerdem Gallensäuren, die aus der Gallenblase stammen und dem Nahrungsbrei im Zwölffingerdarm zugeführt werden. Daneben unterstützen Sekrete der Bauchspeicheldrüse und der Darmschleimhaut die Verdauung.
Darmbewegungen sorgen dafür, dass der Speisebrei gut durchmischt und gleichzeitig weiterbefördert wird. Die Vorwärtsbewegungen im Darm setzen automatisch ein, sobald sich Nahrungsbrei im Dünndarm befindet. Die Dünndarmschleimhaut nimmt die zerlegten Nährstoffe auf. Dabei ist die Dünndarmschleimhaut keine glatte Fläche - vielmehr besteht sie aus zahlreichen gut durchbluteten Vertiefungen und Ausstülpungen - sogenannten Krypten und Zotten.
Diese vergrößern die Schleimhautoberfläche deutlich. Sie ermöglichen es der Haut, die Nährstoffe, die von hier aus in den Blutkreislauf gelangen, effektiver aufzunehmen. Zum Ende des Dünndarms hin -im Krummdarm - sind die Zotten und Falten schließlich immer weniger stark ausgeprägt.
Erkrankungen des Dünndarms sind deutlich seltener als Erkrankungen des Dickdarms, sagt Dr. Braun. Entsprechend gibt es hier auch keine Vorsorgeuntersuchungen. Patienten mit Dünndarmerkrankungen haben oftmals einen langen Leidensweg bis zur Diagnose und entsprechendem Beginn einer Therapie hinter sich, weiß der Crailsheimer Chefarzt aus seiner langjährigen Erfahrung, denn lange Zeit konnte der Dünndarm nur mit aufwendigen Röntgenuntersuchungen oder im Rahmen einer Operation untersucht werden.
Heute stehen mit der Magnetresonanztomografie (MRT), der Dünndarmendoskopie und der Kapselendoskopie moderne Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Diese sollten jedoch nur bei ausgewählten Verdachtsdiagnosen und im Rahmen einer Stufendiagnostik eingesetzt werden, so der Internist. Im Vortrag werden diese Erkrankungen sowie die Untersuchungsmethoden, die in der Inneren Medizin II am Klinikum Crailsheim durchgeführt werden, beschrieben. Info Das Klinikgespräch zum Thema Dünndarm findet heute, im "Spektrum" in Blaufelden und am Mittwoch, 30. September, im "Centrum Mensch" in Gaildorf statt. Beginn ist jeweils um 18.30 Uhr.
HOHENLOHER TAGBLATT | PM | 15.09.2015