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Wenn das Pumpwerk verstopft

Beim nächsten Klinikgespräch geht es um koronare Herzerkrankung

Das Herz ist mit einem großen Pumpwerk vergleichbar. Wenn hier wichtige Leitungen verstopfen, können schnell lebensbedrohliche Situationen entstehen. Um Diagnose und Therapien geht es beim Klinikgespräch im Juni.

Crailsheim. Referent ist Professor Dr. med. Alexander Bauer, Chefarzt der kardiologischen Abteilung am Diakonie-Klinikum in Schwäbisch Hall und Chefarzt der Inneren Abteilung am Klinikum Crailsheim. Er ist ausgewiesener Experte in Sachen Herz und wird sich beim Klinikgespräch auf  "Diagnostische und therapeutische Möglichkeiten bei koronarer Herzerkrankung" konzentrieren.

Die koronare Herzkrankheit wird durch Engstellen oder Verschlüsse in den Herzkranzgefäßen (Koronararterien) verursacht. Die Herzkranzgefäße sind die Blutgefäße, die das Herz mit sauerstoffreichem Blut und Energie liefernden Nährstoffen versorgen. Die Krankheit kann sich unterschiedlich bemerkbar machen: Die Bandbreite reicht vom vorübergehenden Angina pectoris-Anfall bis hin zum Herzinfarkt. Auch Herzrhythmusstörungen, Kurzatmigkeit und Herzschwäche können auf diese Krankheit hinweisen.

Den verschiedenen Erscheinungsformen können unterschiedliche Mechanismen zugrunde liegen: Ein oder mehrere Herzkranzgefäße können durch Ablagerungen („Gefäßverkalkung“) verengt oder verschlossen sein. Eine Durchblutungsstörung kann auch durch einen Gefäßkrampf oder durch eine krankhafte Funktionsstörung der kleinen Blutgefäße bedingt sein. Immer löst ein Ungleichgewicht zwischen dem Sauerstoffbedarf des Herzmuskels und dem Sauerstoffangebot durch die Koronargefäße die Beschwerden aus.

Je höher das sogenannte Risikoprofil für Herz- und Kreislauferkrankungen ist, umso größer ist auch die Wahrscheinlichkeit für eine koronare Herzerkrankung. Das Risiko wird vor allem bestimmt durch die Höhe der Blutfette, durch Bluthochdruck, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel und häufig auch durch erbliche Faktoren.

Um einer koronaren Herzkrankheit vorzubeugen, sollte man sich auch ohne Beschwerden regelmäßig ärztlich durchchecken lassen.– zum Beispiel beim Check-up 35, der gesetzlich Versicherten ab 35 Jahre alle zwei Jahre kostenfrei zusteht.

Professor Dr. Bauer wird in seinem Vortrag die breite Palette der Untersuchungsmöglichkeiten vorstellen: Sie reicht von der körperlichen und labortechnischen Untersuchung (Blutbild, Nieren, Leber- und Schilddrüsenfunktion) über Ruhe- und Belastungs-EKG (die am häufigsten angewandte Erstuntersuchug beim Verdacht auf Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße) bis hin zur Ultraschall- und Herzkatheruntersuchung (durch Injektion eines Röntgenkontrastmittels werden die Herzkranzgefäße auf einem Bildschirm sehr detailliert und bis zu den kleinsten Verzweigungen dargestellt).

Die wesentlichen Ziele in der Therapie  sind: die Beschwerden zu lindern und den Verlauf der Krankheit positiv zu beeinflussen. Zu den Behandlungsmöglichkeiten zählen unter anderem eine Änderung des Lebensstils, die Kontrolle von Risikofaktoren, die Einnahme von Medikamenten sowie Maßnahmen, um den Blutfluss in den Herzkranzgefäßen wieder zu verbessern.

Auch ist es wichtig zu unterscheiden, so der Referent, ob Patienten eine stabile koronare Herzerkrankung oder ein akutes Koronarsyndrom haben. Es handelt sich dabei um unterschiedliche Erscheinungsbilder,  die jeweils verschiedene Behandlungsstrategien erfordern. Für einige Medikamente ist nachgewiesen, dass sie bei koronarer Herzkrankheit die Prognose verbessern können, andere Medikamente lindern die Angina pectoris-Beschwerden, also die Symptome der koronaren Herzkrankheit. Der Chefarzt wird ausführlich auf die unterschiedlichen Medikamente, deren Einsatz und Wirkung eingehen.

Und wenn die medikamentöse Behandlung allein zu keiner Verbesserung führt? Dann sind Stentimplantation und Bypass-Operation angesagt. Wie diese Eingriffe vorgenommen und welche Neuerungen es auf diesem Gebiet gibt ("Die Herzmedizin erfindet sich neu" titelte unlängst ein Nachrichtenmagazin) wird Professor Bauer zum Abschluss seines Vortrags erläutern.

Info
Das Klinikgespräch über koronare Herzerkrankung findet am 3. Juni in der Cafeteria des Klinikums Crailsheim statt, am 16. Juni im Spektrum Blaufelden und am 24. Juni im Centrum Mensch in Gaildorf. Beginn ist jeweils um 18.30 Uhr.

 Professor Dr. med. Alexander Bauer, Chefarzt der kardiologischen Abteilung am Diakonie-Klinikum in Schwäbisch Hall und Chefarzt der Inneren Abteilung am Klinikum Crailsheim
Professor Dr. med. Alexander Bauer, Chefarzt der kardiologischen Abteilung am Diakonie-Klinikum in Schwäbisch Hall und Chefarzt der Inneren Abteilung am Klinikum Crailsheim