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Gebärmutter - Entfernung oder gibt es Alternativen?

Klinikgespräch mit Chefärztin Dr. medic Monika Diac im CentrumMensch

Bei jeder sechsten Frau in Deutschland wird die Gebärmutter teilweise oder vollständig entfernt. „Viele Frauen fragen gezielt nach Alternativen“, weiß Dr. medic Monika Diac. Am Mittwoch, 28. Januar, ab 18.30 Uhr gibt die Chefärztin der Frauenklinik in Crailsheim im CentrumMensch in Gaildorf eine anschauliche Einführung in das Thema und beantwortet gern auch Fragen.

Im Jahr 2012 wurden 133 000 Hysterektomien in Deutschland durchgeführt, obwohl in 90 Prozent der Fälle zuvor eine gutartige Erkrankung diagnostiziert worden war. Diese hohe Zahl wirft unter Fachleuten Fragen auf, zumal auch die langfristigen Folgen einer teilweisen oder vollständigen Entfernung dieses Organs bedacht werden müssen. Rund die Hälfte der Frauen waren zwischen 40 und 49 Jahre alt, weitere 20 Prozent waren zwischen 50 und 59 Jahre alt.

„Eine Hysterektomie ist immer auch eine emotionale Geschichte. Und es gibt Alternativen, über die man sprechen muss“, betont die erfahrene Frauenärztin. „Unumgänglich ist eine Gebärmutterentfernung bei bösartigen Erkrankungen des Organs, des Gebärmutterhalses und der Eierstöcke. Gutartige Gebärmuttergeschwulste (Myome) lassen sich aber sehr häufig ambulant behandeln. Für den minimalinvasiven Eingriff gibt es zwei Alternativen: über die Scheide oder im Form der Schlüssellochchirurgie über eine Bauchspiegelung (laparoskopische Myomektomie). Vor einer OP kann zudem versucht werden, Myome mit Hormonpräparaten zu verkleinern“, berichtet die Frauenärztin. Als Alternativen, die in Crailsheim nicht angewandt werden, nennt Dr. Diac die Verödung der Gefäßversorgung der Myome (Myomembolisation) sowie die fokussierte Ultraschallmethode, bei der Myome gezielt zerstört werden – einer Nierensteinzertrümmerung nicht unähnlich.

Ist eine Entfernung der Myome nicht möglich, die Lebensqualität aber stark beeinträchtigt, spricht Dr. Diac mit ihren Patientinnen über die Teilentfernung des Uterus. „Dabei bleiben der Gebärmutterhals, die Scheide und der Beckenboden intakt“, betont die Chefärztin. 

Auch bei einem Vorfall der Gebärmutter vor die Scheide (Uterusprolaps) wird eine Gebärmutterentfernung in Erwägung gezogen. Senkungen begegnet man zunächst mit Beckenbodengymnastik, eventuell auch mit Biofeedback-Geräten und dem Einsatz von speziellen Pessaren. Wenn die Gebärmutter erhalten bleiben sollte, kann die Senkung– ähnlich wie bei einem Leistenbruch – mit Netzen stabilisiert werden, dabei wird die Patientin drei bis vier Tage stationär aufgenommen.

Frauen, die unter starken Schmerzen und Blutungen leiden, wird im Klinikum Crailsheim im Rahmen eines sehr kleinen Eingriffs eine Verödung der Gebärmutterschleimhaut mit einem Heißwasserballon (Endometriumablation) angeboten.

Dr. medic Monika Diac ist Chefärztin der Frauenklinik in Crailsheim
Foto: Klinikum Crailsheim
Dr. medic Monika Diac ist Chefärztin der Frauenklinik in Crailsheim
Foto: Klinikum Crailsheim