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Gesundheitsausschuss wird nicht aufgelöst - Trotz Ärztehaus noch offene Fragen

Gaildorf, seit zwei Jahren ohne Krankenhaus, bekommt bald ein so genanntes Ärztehaus. Das gilt als sicher. Dennoch sieht der Gemeinderat die Zeit noch nicht reif, seinen Gesundheitsausschuss aufzulösen.

In etlichen Gremien - ob in Ausschüssen oder Beiräten - sind Gaildorfer Stadträte zur Mitarbeit gefordert. Manche dieser Arbeitskreise existieren seit Jahren nur noch auf dem Papier wie etwa der Museumsbeirat. Andere dagegen, zum Beispiel der Technische Ausschuss des Gemeinderats, erfordern regelmäßigen Einsatz.

Projekt "in einer entscheidenden Phase"

Zu den eher sporadisch tagenden Gremien zählt der beratende Gesundheitsausschuss, der sich zuletzt die Einrichtung eines Ärztehauses auf die Fahnen geschrieben hatte. Diese Einrichtung wird nun, wie berichtet, tatsächlich gebaut werden - dank des Engagements der Unternehmerfamilie Schick.

Hat dann vor diesem Hintergrund der Gesundheitsausschuss noch eine Daseinsberechtigung? Bürgermeister Ulrich Bartenbach stellte während der jüngsten Ratssitzung diese Frage zur Diskussion. Schließlich befinde sich das Projekt Ärztehaus "in einer entscheidenden Phase". Bartenbach geht davon aus, dass die Stadt "im September einen Riesenschritt" in diese Richtung machen werde. Und, was nicht zur Sprache kam: Im einstigen Krankenhausgebäude hat sich auf Initiative des Landkreises das (überwiegend medizinisch geprägte) "CentrumMensch" etabliert.
"Richtig!" Heinrich Reh, Vorsitzender der Fraktion der Freien Wählervereinigung (FWV), pflichtete dem scheidenden Rathauschef zwar bei. Aber noch werde nicht gebaut, seien wichtige Details zu klären. Darüber hinaus dürfe sich die Arbeit des Ausschusses - der im Zusammenhang mit der Schließung des Krankenhauses im Sommer 2012 von den Freien Wählern beantragt und vom Gemeinderat einstimmig auf den Weg gebracht worden war - nicht auf das Thema Ärztehaus beschränken. Reh sprach sich gegen eine Auflösung und damit für eine erneute Besetzung aus.
Dem wollte sich die CDU-Fraktion um ihren Vorsitzenden Rainer Baumann nicht verschließen, auch wenn "unsere Einflussnahme begrenzt" sei. Die von Hans Keit geführte SPD-Fraktion sieht nach wie vor Arbeit für diesen Ausschuss: "Bis das Ärztehaus da ist, gibt es sicher noch viele Fragen, die geklärt werden müssen." Das meint auch Bernhard Geißler (Offene Liste).

Die Bildung des Gesundheitsausschusses im März 2013 hatte einen in mehrfacher Hinsicht ernsten Hintergrund: Der Gemeinderat hatte sich im Vorfeld der Klinik-Schließung durch die damaligen Träger bzw. Betreiber - zunächst vom Landkreis, später vom Diak - stets mit vollendeten Tatsachen konfrontriert gefühlt. Man wolle, so der damalige Tenor, nicht tatenlos zusehen, wie sich die Gesundheitsversorgung im Zentrum des Limpurger Landes zunehmend verschlechtere. Auch mit Blick auf einen sich langsam vollziehenden Generationenwechsel innerhalb der Ärzteschaft.

Gremium mit sieben Stadträten besetzt

Um gewährleisten zu können, dass sich dann junge Mediziner für eine Praxis in Gaildorf entscheiden und die Arbeit der in der Stadt niedergelassenen Ärzte fortsetzen, "müssen entsprechende Strukturen - etwa attraktive Räumlichkeiten - geschaffen werden", hatte Beigeordneter Frank Zimmermann den Tenor der ersten (nicht öffentlichen) Sitzung des Gremiums gegenüber der RUNDSCHAU formuliert.
Der Ausschuss bleibt also bestehen. Laut Ratsbeschluss gehören diesem an von der FWV Heinrich Reh und Frank Stettner, von der CDU Matthias Rebel und Rainer Baumann, von der SPD Dr. Stefan Hausser und Hans Keit, von der Offenen Liste Bernhard Geißler.

RUNDSCHAU GAILDORF|KLAUS MICHAEL Oßwald | 04.08.2014
 

Noch lebhaft in Erinnerung ist dem Gemeinderat die 2012 erfolgte Schließung des Krankenhauses. 
Foto: Lindau
Noch lebhaft in Erinnerung ist dem Gemeinderat die 2012 erfolgte Schließung des Krankenhauses.
Foto: Lindau