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Bildende Kunst hoch vier

Bunt, vielfältig, tiefgründig, interessant. Mal geben Linien den Ton an, mal Flächen und schwerpunktmäßig satte Farben. Die neue Ausstellung in der Gaildorfer Sparkasse zeigt Bilder von vier Malerinnen.

Barbara Frohner-Weidner wohnt in Hall, Gisela Bahmann ebenso, Roswitha Hinderer in Sulzbach und Edith Freimüller in Laufen. Vier Frauen, die sich gefunden, weil sie vieles gemeinsam haben: Sie mögen die bildende und speziell die abstrakte Kunst. Sie haben bei Petra Ruff in Gaildorf einen VHS-Acryl-Malkurs belegt, sind experimentierfreudig und kreativ. Alle vier sind eher Newcomerinnen auf dem Gebiet der Malerei und noch auf der Suche nach ihrem persönlichen Stil.

Gemeinsam haben sie im CentrumMensch Räume angemietet und ihr "Atelier del Arte" eröffnet. Und sie sind dankbar, dass die Sparkasse ihnen die Plattform für ihre erste größere Ausstellung bietet. Schon die Eröffnung war ein Erfolg. Eine große Gästeschar konnte Bezirksleiter Hans-Joachim Kramer bei der Vernissage begrüßen.

Immer mittwochs um 15 Uhr treffen sich die vier Hobbykünstlerinnen in ihrem Atelier. Die Tür steht offen, Interessenten sind jederzeit willkommen und können auch selbst tätig werden. Zwänge gebe es nicht, erzählen die Frauen. Manchmal kämen sie über das Reden nicht hinaus, und dann laufe nichts. Ein anderes Mal werde nur gearbeitet, stillschweigend. Wichtig sei ihnen der Austausch, und einen Ort zu haben, an dem man in Ruhe entspannen und zu sich selbst finden kann. Ihre Kunst stecke noch in den Kinderschuhen, bekennen sie unisono. Doch alle sind von ihrem Tun begeistert, wollen dazulernen und sich weiterbilden. Jede hat ihren künstlerischen Werdegang, ihre Lebensgeschichte und ist mehr oder weniger noch ins familiäre Umfeld eingebunden. Haushalt, Familie, Firma, Kinder, Enkelkinder, alles und alle fordern Tribut. "Der Ausgleich tut mir gut", sagt Edith Freimüller.

Seit 2010 ist Barbara Frohner-Weidner künstlerisch tätig und hat ein wenig Vorsprung, was Kurse und Akademie-Besuche betrifft. Ihre Bilder tragen Titel wie Traum, Hoffnung oder Gefühle und berühren mit ihrer Intensität und Tiefe. In Edith Freimüllers Bildern spielen kräftige Farben die zentrale Rolle. Zuerst war die Rot-Phase dran, dann Blau und neuerdings Gelb-Grün.

Farbkompositionen sind ihr probates Mittel, sich auszuprobieren. Sie kommuniziere mit der Leinwand, erklärt Roswitha Hinderer. Je nach Laune beginne sie mit der Arbeit, und sei es auch nur mit einem Klecks. Besonders viel Freude hat sie am Mehrschichtverfahren, wobei sie mit Paste, Sand, Wachs oder sonst was hantiert. "A bissle was" ist zu erkennen auf zwei, drei von Gila Bahmanns Bildern: Meer, Schiffe, menschliche Körper. Die anderen lassen viel Interpretations-Spielraum zu. Vier Frauen, vier Herangehensweisen an die Malerei. "Bildende Kunst hoch vier", so könnte man titeln. Eine spannende, eine sehenswerte Ausstellung.

RUNDSCHAU GAILDORF |  BRIGITTE HOFMANN | 10.04.2014 


 


Vier Frauen stellen in den Räumen der Gaildorfer Sparkasse aus. Von links: Edith Freimüller, Barbara Frohner-Weidner (die Bilder dahinter sind ihr zuzuordnen), Gila Bahmann und Roswitha Hinderer mit Sparkassen-Bezirksleiter Hans-Joachim Kramer. 
Foto: Brigitte Hofmann

Vier Frauen stellen in den Räumen der Gaildorfer Sparkasse aus. Von links: Edith Freimüller, Barbara Frohner-Weidner (die Bilder dahinter sind ihr zuzuordnen), Gila Bahmann und Roswitha Hinderer mit Sparkassen-Bezirksleiter Hans-Joachim Kramer.
Foto: Brigitte Hofmann