CentrumMensch

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Ritterschlag für CentrumMensch

Im ehemaligen Gaildorfer Krankenhaus wird bald wieder ein Facharzt residieren. Der Urologe Prof. Dr. Burkhard von Heyden will im "CentrumMensch" eine Praxis eröffnen. Dort wird langsam der Platz knapp.

Für den Haller Landrat Gerhard Bauer ist es das "Tüpfelchen auf dem i": Im kommenden Jahr will Prof. Dr. Burkhard von Heyden im "CentrumMensch", dem ehemaligen Kreiskrankenhaus in Gaildorf, eine urologische Fachpraxis eröffnen. Der Chefarzt der urologischen Abteilung des Klinikums am Plattenwald in Bad Friedrichshall wurde von Kreiskämmerer Werner Schmidt kontaktiert, der auch Geschäftsführer des Crailsheimer Krankenhauses ist.

Von Heyden hat sich nach mehreren Gesprächen mit Landrat Bauer und dem Gaildorfer Bürgermeister Ulrich Bartenbach zur Bewerbung entschlossen. In der vergangenen Woche wurde ihm der Facharztsitz zugesprochen. Er habe eine sehr "sportliche" Bewerbung eingereicht, sagte von Heyden, als er sich am vergangenen Mittwoch im Landratsamt mit unserer Zeitung traf. "Sportlich" heißt, dass er als Termin für die Praxiseröffnung den 1. Januar genannt hat. Realistisch sei aber wohl eher der 1. April, meint von Heyden. Nun wartet er darauf, dass der Zulassungsausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) grünes Licht gibt. Sofern kein Widerspruch eingeht, dürfte dies eine reine Formsache sein.

Widerspruch könnte von den Mitbewerbern kommen. Die Ausschreibung lief, nachdem die KV im Sommer die Kassenbezirke neu geordnet und auch den Bedarf neu ermittelt hatte. Danach waren im Landkreis Schwäbisch Hall 1,5 Urologensitze zu vergeben. Von Heyden war allerdings der einzige, der sich Gaildorf als Sitz für seine Praxis ausgeguckt hatte. Seine Mitbewerber hatten dem Landratsamt zufolge das Ziel, den Facharztsitz nach Schwäbisch Hall zu holen.

Prof. Dr. Burkhardt von Heyden (57) wurde in Köln geboren, studierte unter anderem in San Francisco und ist seit mehr als 20 Jahren auf dem Gebiet der Kontinenz- und Neuro-Urologie klinisch und wissenschaftlich tätig. Unter seiner Ägide wurde das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum des Klinikums am Plattenwald vor acht Jahren erstmals zertifiziert. Perspektiven hat er dort nicht: Die Abteilung werde in absehbarer Zeit geschlossen, erklärt von Heyden - auch diese Entwicklung hat zu seinem Entschluss beigetragen, sich mit einer eigenen Praxis selbstständig zu machen.

Dabei geht es ihm zunächst vor allem um die Grundversorgung. Die Schwerpunkte, die er in Bad Friedrichshall entwickelt habe, ließen sich in einer solchen Praxis nicht eins zu eins umsetzen, betont von Heyden. Er will neben dem üblichen ambulanten urologischen Spektrum auch ambulante Operationen anbieten. Seine Spezialkenntnisse dürften allerdings auch Patienten anziehen, die nicht in der Region leben.

Begeistert ist der Urologe von der Infrastruktur, die er im CentrumMensch vorfinden wird: "Das hat man sonst nicht bei einer Praxiseröffnung." Im ehemaligen Gaildorfer Kreiskrankenhaus, das 2012 geschlossen wurde und zwischenzeitlich als "CentrumMensch" wieder aufgeblüht ist, finden sich mittlerweile 20 Unternehmen, die größtenteils in den Bereichen Gesundheit und Pflege arbeiten. Von Heyden sieht bereits viele Synergien winken - begonnen beim Putzdienst über die Büroarbeit bis hin zur Nach-OP-Versorgung.

Mit dem Einzug der Facharztpraxis erhält das CentrumMensch seinen Ritterschlag. Die Erwartungen der Gaildorfer nach der Schließung des Krankenhauses seien groß gewesen, sagt Bürgermeister Bartenbach, den Druck habe man richtig gespürt. Nun habe sich gezeigt, dass Schmidts Konzept für das CentrumMensch funktioniere: "Das Thema ist erledigt." Und außerdem, bestätigt Schmidt, werde der Platz langsam knapp.
 
RICHARD FÄRBER | 29.11.2013


Der Urologe Prof. Dr. Burkhard von Heyden (2.v.l.) mit dem Gaildorfer Bürgermeister Ulrich Bartenbach, Landrat Gerhard Bauer und Kreiskämmerer und Klinikgeschäftsführer Werner Schmidt. 
Foto: Richard Färber
Der Urologe Prof. Dr. Burkhard von Heyden (2.v.l.) mit dem Gaildorfer Bürgermeister Ulrich Bartenbach, Landrat Gerhard Bauer und Kreiskämmerer und Klinikgeschäftsführer Werner Schmidt.
Foto: Richard Färber