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Bluthochdruck war Thema des Klinikgespräches am vergangenen Mittwoch. Prof. Dr. Alexander Bauer sprach in Gaildorf vor mehr als 50 Besuchern.
Bluthochdruck - Fachbegriff: "Hypertonie" - ist der Risikofaktor Nummer eins bei den Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die wiederum für die meisten Todesfälle ursächlich sind. Prof. Dr. med. Alexander Bauer, Chefarzt der Kardiologie im Diak und im Klinikum Crailsheim, sieht Aufklärungsbedarf: Studien zeigen, dass 35 Millionen Menschen in Deutschland Probleme mit Bluthochdruck haben, aber nur die Hälfte ist sich darüber im Klaren. "Jeder Mensch über 60 sollte ein Blutdruckmessgerät haben und es auch regelmäßig benutzen", sagte Bauer beim Klinikgespräch in Gaildorf. Denn ein unentdeckter und unbehandelter Bluthochdruck verdoppelt das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko. "Hypertonie kann auch die Nieren angreifen und zur Herzschwäche führen", betont der Spezialist.
Nicht nur ein roter Kopf - auch häufiger Kopfschmerz, Müdigkeit und Leistungseinschränkungen, Luftnot, Druck auf der Brust und Schwindel sind Signale für Hypertonie. Bei einem plötzlichen Anstieg über 200 (oberer Wert) sollte man sich in eine Klinik einweisen lassen, um allen Eventualitäten vorzubeugen. Denn wenn aus einer hypertensiven Krise ein Notfall wird, besteht die Gefahr, dass Blutgefäße platzen.
Grundsätzlich gilt: Möglichst wenig Kochsalz in Speisen und Getränken, Bewegung, Sport und aufs Gewicht achten. Wer nicht raucht, wenig Alkohol trinkt, auf Blutzucker und Cholesterinwerte achtet, lebt ohnehin gesünder.
Wird eine medikamentöse Behandlung erforderlich, so wird in der Regel frühzeitig mit einer Kombination aus Blutdruckmedikamenten begonnen. Wer darauf nicht anspricht, kann auf eine neue Therapie hoffen, die seit zwei Jahren auch im Diak in Hall eingesetzt wird. Dabei führt Bauer unter Röntgenbeobachtung einen Katheter zur Nierenarterie und verödet mit einem Radiofrequenzimpuls Nerven auf der Nierenarterienaußenhaut. "Die Gefahr von Komplikationen ist bei der renalen Denervation äußerst gering, aber oft sinkt der obere Blutdruckwert um 30 Punkte." Dieser Eingriff ist für Patienten geeignet, die auf keine andere Therapie ansprechen.
Rundschau Gaildorf | 02.10.2013